YouTube Videos & Datensicherheit – was gibt es zu beachten?

Datum: 11. April 2019

Zwischen YouTube Videos und der Datensicherheit gibt es spätestens seit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vom Mai 2018 eine wichtige Verbindung. YouTube Videos auf die eigene Webseite einbinden ist zwar eine sehr beliebte Funktion, doch die Datensicherheit darf dabei nicht aus dem Blick verloren werden. Die Plattform YouTube setzt nämlich für das Webtracking bestimmte Cookies, die im Browser der Webseitenbesucher gespeichert werden.

Warum diese Cookies im Rahmen der DSGVO als problematisch angesehen werden und was Sie beachten müssen, um die Privatsphäre Ihrer Website-User zu schützen, zeigen wir Ihnen in unserem Blogbeitrag.

YouTube Videos einbetten – was geschieht hierbei eigentlich im Hintergrund?

YouTube Videos gemäß den Datenschutzrichtlinien einbetten

© Thomas Pajot stock.adobe.com – ID #28137752

YouTube Videos einbetten ist eine sehr gefragte und zugleich sinnvolle Möglichkeit, denn dadurch können Sachverhalte, die auf der eigenen Webseite beschrieben werden, häufig besser verdeutlicht werden. Des Weiteren lockern Videos das äußere Erscheinungsbild auf und bringen Abwechslung in den eigenen Internetauftritt. Wer aber YouTube Videos einbetten möchte, muss darauf achten, dass dies datenschutzkonform umgesetzt wird.

Durch das Einbinden der Videos werden nämlich verschiedene Verbindungen zu Servern des Internetriesen Google aufgebaut: Dadurch werden gleich mehrere Cookies im Browser Ihrer Webseitenuser gespeichert. Über diese werden schließlich Informationen an YouTube sowie an den Google-Werbedienst gesendet. All das geschieht noch bevor der Besucher überhaupt das Video abgespielt hat. Es reicht für den Internetnutzer also bereits aus, eine Webseite zu besuchen, die eingebettete YouTube Videos enthält.

Die richtige Vorgehensweise ist hier also grundlegend wichtig: YouTube Videos einbetten ist erlaubt, muss aber so umgesetzt sein, dass die Richtlinien der DSGVO eingehalten werden.

Die Einbettung von Videos über den erweiterten Datenschutzmodus

Eine Möglichkeit, ein YouTube Video auf die eigene Seite einzubinden, ist den erweiterten Datenschutzmodus zu nutzen. Wählen Sie hierfür zunächst das Video aus, das Sie von der YouTube Plattform einbetten möchten und klicken Sie auf „Teilen“:

 

Wer ein Video von YouTube auf seine eigene Webseite einbetten möchte, muss es zunächst teilen.

© Screenshot by Metamove – Teilen eines YouTube Videos

Im nächsten Schritt müssen Sie nun auf „Einbetten“ klicken.

Im sich neu öffnenden Fenster müssen Sie nun das Häkchen setzen bei „Erweiterten Datenschutzmodus aktivieren“, um die Richtlinien der DSGVO zu wahren. Durch diese Auswahloption erwirken Sie, dass keine Informationen Ihrer Webseitenbesucher abgegriffen oder weitergeleitet werden. Erst durch das aktive Anklicken des Videos würde es zur Weiterleitung von Userinformationen kommen.

Wenn Sie ein Video von YouTube auf Ihre eigene Seite einbetten möchten, sollten Sie das Häkchen beim erweiterten Datenschutzmodus setzen.

© Screenshot by Metamove – „Erweiterter Datenschutzmodus“

Webseitenbetreiber können ohne größere Schwierigkeiten überprüfen, ob ein eingebettetes YouTube Video datenschutzkonform ist oder nicht. Wird nämlich der erweiterte Datenschutzmodus aktiviert, so verändert sich der Einbettungscode: Aus „youtube.com“ wird „youtube-nocookie.com“:

Wenn der erweiterte Datenschutzmodus ausgewählt wird, verändert sich der Einbettungscode.

© Screenshot by Metamove – veränderter Einbettungscode

Auf diese Weise können Sie ganz unkompliziert rechtliche Risiken verringern. Daher raten wir Ihnen bei der Einbettung von YouTube Videos diesen einfachen Klick zu nutzen.

Datenschutzkonforme WordPress Plugins – eine Alternative vom Drittanbieter

Viele fragen sich möglicherweise, warum es überhaupt so wichtig ist, dass Videos konform der Datenschutzverordnung DSGVO eingebunden werden. Der tiefere Sinn dahinter ist, dass YouTube im Hintergrund nicht „mittracken“ kann, welche Nutzer Ihre Webseite besuchen, auf der YouTube Videos eingebettet sind. Das ist im Grunde auch sehr sinnvoll.

Daher bietet WordPress eine weitere Möglichkeit ein YouTube Video einzubetten und zwar über ein spezielles WordPress-Plugin. Dieses Plugin können Sie hier herunterladen: „WordPress Embed videos and respect privacy“.

Eine weitere Möglichkeit bietet das WordPress Plugin „YouTube Lyte“: Dieses Plugin verhindert das Laden der eingebundenen Videos vor der Nutzung und punktet gleichzeitig noch mit einem weiteren Vorteil: Es verkürzt die Ladezeiten Ihrer Webseite.

Dieses Plugin wird aktuell auch weiterentwickelt. Es sollen noch weitere Funktionen hinzukommen, durch die eine Video-Einbettung noch datenschutzkonformer umgesetzt werden soll.

Auch bei YouTube Lyte startet das Tracking erst dann, wenn der Besucher aktiv auf den Play-Button drückt.

Nachdem das YouTube Lyte-Plugin installiert wurde, können weitere Einstellungen vorgenommen werden.

Unser Tipp: Beim Punkt „Mikrodaten einfügen“ sollten Sie bevorzugt „Ja“ auswählen: Hierbei handelt es sich um zusätzliche Informationen, die für Google relevant sind, damit Ihre Inhalte noch besser in den Suchergebnissen der Suchmaschinen angezeigt werden können.

Wichtig:

Die Einbindung des Videos erfolgt hier über die YouTube-Video-URL und nicht über die Teilen- und die Einbetten-Funktion.

Dieses Plugin erleichterte eine datenschutzkonforme Einbindung und verbessert die Ladezeiten der Webseite.

© Screenshot by Metamove vom WordPress YouTube Lyte Plugin.

Wenn bei der Einbindung der Plugins Schwierigkeiten auftreten oder sich die Darstellung der Webseite durch die Aktivierung des Plugins ändert, können Sie sich jederzeit an die Experten der Metamove wenden. Wir helfen Ihnen gezielt weiter: Senden Sie uns gerne über unser Online-Kontaktformular eine Anfrage.

Datenschutzkonforme Videos lassen sich jedoch nicht nur mithilfe von WordPress Plugins einbetten. In Joomla kann beispielsweise der JCE Editor Pro Abhilfe schaffen und auch für Elementor gibt es entsprechende Features.

Die Einhaltung der DSGVO für die private Webseite selbst in die Hand nehmen

Wenn Sie als Webseitenbetreiber, Ihre Autorität über die Datenverarbeitung vollständig behalten und sich in keinen gesetzlichen Grauzonen begeben möchten, gibt es noch eine weitere Möglichkeit YouTube Videos datenschutzkonform einzubetten.

In diesem Fall sollten Sie ein selbst erstelltes Vorschaubild in die Seite einfügen. Hinter dem Bild ist der Inhalt des Videos hinterlegt. Dieser wird jedoch erst geladen, wenn der Nutzer aktiv darauf zugreift. Achten Sie bei dieser Variante jedoch darauf, dass das Urheberrecht der Personen, die das Video bei YouTube hochladen, nicht verletzt wird, wenn Sie ein Vorschaubild erstellen.

Ein wichtiger Schritt im Rahmen der Datensicherheit – die Ergänzung der Datenschutzerklärung

Seit dem Mai 2018 muss jede Webseite, die online ist, eine korrekte Datenschutzerklärung beinhalten: Diese regelt im Detail wie mit den Daten der Webseitenbesucher umgegangen wird. Im Idealfall sollte in die Datenschutzerklärung geschrieben werden, dass nach dem Abspielen von YouTube Videos, Userinformationen an YouTube übermittelt werden.

Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang, dass unser Blogartikel keine gültige Rechtsberatung ist. Im Zweifel sollten Sie hier einen Rechtsexperten kontaktieren! Zudem gibt unser Blogartikel den aktuellen Stand der Dinge wieder. Plugins und Einbindungsmöglichkeiten befinden sich in einer stetigen Weiterentwicklung, sodass sich die Vorgehensweisen, die hier beschrieben werden, auch verändern können. 

Es gibt also einige Möglichkeiten, die Privatsphäre Ihrer Webseitenbesucher zu schützen. Bestehende Plugins werden jedoch noch weiterentwickelt, sodass es aktuell keine vollständig ausgefeilte Allround-Lösung gibt, um YouTube Videos datenschutzkonform einzubetten.

Fazit – so binden Sie YouTube Videos datenschutzkonform ein

  • Nutzen Sie stets den YouTube erweiterter Datenschutzmodus
  • Achten Sie auf Urheberrechte
  • Informieren Sie Ihre Nutzer über die Datennutzung und -verarbeitung
  • Passen Sie Ihre Datenschutzerklärung entsprechend an
  • Verwenden Sie aktuelle Plugins
  • Informieren Sie sich regelmäßig über gesetzliche Regelungen
  • Aktualisieren Sie Ihre alten eingebetteten YouTube Videos.

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